Dorfkino 2019
Seit längerer Zeit haben wir uns vorgenommen, den Film "Der Tod im roten Jaguar" im Rahmen eines Dorfkinos vorzuführen. Sie werden sich fragen, warum genau diesen Film?
Die Einheimischen, die vor 1968 geboren wurden, können die Antwort geben und für alle Jüngeren und die, die es nicht wissen, sorgen wir gerne für Aufklärung.
Ja, der Film hat wirklich etwas mit Nieder-Ofleiden zu tun. Denn als der Film 1968 gedreht wurde, war das Basaltwerk bei Nieder-Ofleiden, eines der Drehorte für diesen 7. Krimi aus der „JERRY COTTON“ Reihe.
Für damalige Verhältnisse war das schon ein Groß-Ereignis für die Region und viele Einheimische waren täglich „am Set“ und manch einer schwänzte die Schule.
Gedreht wurde der Krimi vom 4. März 1968 bis zum 30. April 1968. Am 14.August 1968 kam er dann in die Kinos.
Es war eine Deutsch / Italienische Co-Produktion, unter der Regie von Harald Reinl (bekannt auch als Regisseur vieler Edgar Wallace und Karl-May-Verfilmungen). Hauptdarsteller waren neben George Nader (als Jerry Cotton), weitere bekannte deutsche Schauspieler wie Grit Böttcher, Heinz Weiss, Carl Lange sowie Herbert Stass. Als Statisten wurden kurzerhand Mitarbeiter des Steinbruchs verpflichtet, so dass auch einheimische Gesichter im Film zu finden sind.
Es spielen genau zwei Filmsequenzen im Steinbruch (der im Film als die Basaltmine North-Grit-Carlsen bezeichnet wird). Zum einen die Szene wo Jerry Cotton den vermeintlich selbstfahrenden Mercedes-Transporter verfolgt und Jerry sich gewagt an einem Drahtseil hängend quer durch den Steinbruch abseilt.
Ein weiteren Zuschauerhöhepunkt der Dreharbeiten, war der Absturz eines Trucks.
Natürlich hatte George Nader für all die Action-Szenen schon damals einen Stuntman dabei und selbst bei den Schlägerei-Szenen, ließ er sich doubeln.
Zum Schluss des Films gibt es eine Verfolgungsjagd, bei dem mehrere Straßenkreuzer durch den Steinbruch pflügen. Hier fand der eigentliche Höhepunkt des Krimis statt, bei dem alle Hauptdarsteller am Set anwesend waren. Das Ende des Films zeigt eine nahtlose Überfahrt vom Steinbruch in Nieder-Ofleiden über die Golden-Gate-Bridge nach Amerika.
Es war damals recht schwierig an den eigentlichen Drehort zu gelangen, aber über Schleichwege und teilweise auch zu Fuß von der Felsenmeerseite aus gelangte man an den Drehort.
Heiß begehrt waren natürlich damals die Autogramme von George Nader und viele waren Stolz wie Bolle, wenn sie in den Drehpausen eins ergattern konnten.
Die Filmcrew wohnte damals im Gästehaus (heute Parkhotel) In Stadtallendorf. Kurios war es, wenn die im Film verwendeten amerikanischen Fahrzeuge, allen voran das Police-Car in seiner typischen schwarz-weiß Lackierung mit dem Police-Stern auf den Seitentüren, dem markanten Lautsprecher und der damals für amerikanische Polizeiautos typischen roten Rundumleuchte auf dem Dach, jeden Tag von Stadtallendorf nach Nieder-Ofleiden fuhren. Das war schon eine Sensation.
Aus diesem Grund sind wir sehr stolz darauf, dass wir diesen Film nach mehr als 50 Jahren am 24.08.2019, ab 20:30 Uhr auf dem alten Schulhof vor dem Dorfgemeinschaftshaus Nieder-Ofleiden vorführen dürfen.
Ab 19:00 Uhr beginnt der Filmabend mit einem Kinderprogramm.
Auch der Vorfilm hat etwas mit Nieder-Ofleiden zu tun und dürfte sehr spannend werden.
Und zur Abrundung eines tollen Kinoabends gibt es Kaltgetränke, Bratwürstchen, Popcorn und Eiskonfekt, also für jeden etwa dabei.